Publikationsfördernde Initiativen

Die SUB Göttingen ist, über den Publikationsfonds für Zeitschriften und Monografien hinausgehend, in weiteren Initiativen im Bereich Open-Access-Publizieren beteiligt, um den Forschenden der Universität Göttingen auch andere Publikationsinfrastrukturen anzubieten und hier zu unterstützen.

  • Directory of Open Access Journals (DOAJ)
    Die SUB Göttingen ist Mitglied beim DOAJ. Die unabhängige Datenbank enthält über 16.000 von Experten begutachtete Open-Access-Zeitschriften aus allen Bereichen der Wissenschaft. DOAJ hat sich zum Ziel gesetzt, die Sichtbarkeit, die Zugänglichkeit, das Ansehen, die Nutzung und die Wirkung von qualitativ hochwertigen, von Experten begutachteten und frei zugänglichen wissenschaftlichen Forschungszeitschriften weltweit zu verbessern, unabhängig von Disziplin, Geografie oder Sprache. DOAJ arbeitet mit Herausgebern, Verlegern und Zeitschriftenbesitzern zusammen, um ihnen zu helfen, den Wert von Best-Practice-Veröffentlichungen und -Standards zu verstehen und diese auf ihre eigenen Aktivitäten anzuwenden. DOAJ hat sich verpflichtet, zu 100 % unabhängig zu sein und seine primären Dienste und Metadaten für jedermann zur freien Nutzung und Wiederverwendung bereitzustellen.

  • SCOAP3-DH
    Das Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics - Deutsche Hochschulen hat als nationale Kontaktstelle die Aufgabe, die finanzielle Beteiligung der deutschen Hochschulen an dem internationalen Konsortium SCOAP³ zu organisieren. Das Ziel von SCOAP³ ist es, wissenschaftliche Publikationen im Bereich der Hochenergiephysik im Open Access zugänglich zu machen. Die Beitragszahlungen der teilnehmenden Einrichtungen entsprechen dem anteiligen Publikationsaufkommen ihrer Wissenschaftler*innen.
  • SciPost
    Die Plattform SciPost gibt es seit 2016 und wird von Wissenschaftler*innen betrieben. Qualität und Offenheit stehen an oberster Stelle.
    Das Journal-Portfolio umfasst inzwischen die Bereiche Astronomie, Biologie, Chemie, Mathematik, Physik und Politikwissenschaften. Das Publizieren in den angebotenen Open-Access-Journalen ist für die Autorenschaft kostenfrei. Die Finanzierung dieses Angebotes und der Betrieb der Plattform erfolgen durch Sponsoren. Die Universität Göttingen unterstützt für 2022 bis 2024 diese Initiative mit ihrer Mitgliedschaft.
    SciPost beinhaltet alle relevanten Features (vom Einreichungsprozess über das Peer-Review-Verfahren bis hin zur Vorabpublikation der Submissions und der Veröffentlichung des finalen Beitrages und Langzeitsicherung der Inhalte). Die Zusammenarbeit erfolgt über das Editorial College.
    So hat sich SciPost in den letzten Jahren zu einem vollständigen Publikationsportal etabliert.

  • Open Library of Humanities
    Die gemeinnützige Organisation OLH wurde 2013 als Netzwerk von Wissenschaftler*innen, Bibliothekar*innen, Programmierer*innen und  Verlagen gegründet und erhebt als wissenschaftlich geführter Open-Access-Verlag mit hohem Qualitätsanspruch keine Autorengebühren. Getragen werden die Kosten durch internationale Bibliothekskonsortien, die zum einen ihren Fachwissenschaftler*innen das kostenfreie Open Access Publizieren ermöglichen und zum anderen die weitere Generierung von frei zugänglichen Inhalten für Wissenschaft und Öffentlichkeit befördern wollen.
  • Open Library Medienwissenschaft
    Für die Jahre 2022 bis 2024 bündelt der Transcript Verlag jeweils 13 Neuerscheinungen des Programmbereichs Medienwissenschaften zu einem »E-Book-Paket«. Im Crowdfunding können teilnehmende Bibliotheken gegen eine Gebühr die Open-Access-Bereitstellung finanzieren, anstatt – wie sonst üblich – einzelne Campuslizenzen zu erwerben. Nach erfolgreich abgeschlossenem Crowdfunding stehen die Inhalte des Pakets der gesamten Wissenschaftsgemeinschaft kostenlos unter einer Creative-Commons-Lizenz zur freien Nutzung zur Verfügung.
    Im Paketmodell werden die Kosten durch die Verteilung auf alle Mitglieder des Konsortiums, der »Open Library Community«, für jeden Teilnehmer stark abgesenkt. Dadurch ist eine für alle Beteiligten wirtschaftlich tragbare Open-Access-Transformation ganzer Fachkollektionen möglich. Das Modell ist auch eine finanzielle Entlastung für publikationsstarke Einrichtungen, die häufig die Open-Access-Gebühren für die Publikationen der institutionszugehörigen Autor*innen tragen, und es ermöglicht Autor*innen die förderungskonforme Open-Access-Publikation ohne die Notwendigkeit, eine Einzeltitelförderung einzuholen. Die Veröffentlichung in der Open Library Medienwissenschaft ist für die Autor*innen kostenlos. Somit steht allen Autor*innen der Fachcommunity – unabhängig vom Fördertopf ihrer Institution – die Möglichkeit offen, Ihr Werk im Open Access zu veröffentlichen. Die Konditionen der Open Library Medienwissenschaft wurden in Zusammenarbeit mit der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek (SUB) Göttingen festgelegt.
  • Open Books Publisher (OBP)
    OBP wurde 2008 gegründet und ist bereits der größte unabhängige akademische Open-Access-Verlag für Monografien in Großbritannien und einer der führenden in der englischsprachigen Welt. OBP ist ein gemeinnütziges soziales Unternehmen, das von Akademikern geführt wird, die sich dafür einsetzen, qualitativ hochwertige und preisgekrönte Forschungsarbeiten für alle zugänglich zu machen.  Als Gründungsmitglied des ScholarLed-Konsortiums akademisch geführter Open-Access-Verlage und Teil des europaweiten HIRMEOS-Projekts ist OBP dabei eine Open-Source-Infrastruktur zu entwickeln, die es anderen Open-Access-Verlagen ermöglicht, zu wachsen und zu gedeihen. Als Mitglied unterstützen Bibliotheken die Open-Access-Veröffentlichung und Aktivitäten von OBP.
  • Verfassungsblog Membership Programm (2022 – 2024)
    Der Verfassungsblog ist ein in der rechts- und politikwissenschaftlichen Fachcommunity fest verankerter und qualitätsgesicherter Wissenschaftsblog. Der Verfassungsblog ist ein wissenschaftliches und journalistisches Open-Access-Diskussionsforum zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungen in Verfassungsrecht und -politik in Deutschland, dem entstehenden europäischen Verfassungsraum und darüber hinaus. Es versteht sich als Schnittstelle zwischen dem akademischen Fachdiskurs auf der einen und der politischen Öffentlichkeit auf der anderen Seite. Die fördernden Einrichtungen unterstützen die Instandhaltung und Weiterentwicklung der (technischen) Infrastruktur des Blogs. Die Organisation erfolgt über den Open-Access-Dienstleister Knowledge Unlatched.